Grenze zum Nordrudel

Hier trifft das Gebiet des Ostrudels auf das des Nordrudels.

Azrael striff an der Grenze entlang, ohne ihr zu nahe zu kommen oder sie gar zu überschreiten. Er konnte die Duftmarken nur allzu deutlich wittern und seine Lefzen kräuselten sich, bis er die Zähne zu einem wölfischen Lächeln bleckte. Die Wölfe des Rudels waren stolz und stark, sie hatten viele kraftvolle Krieger und wurden von einer klugen und ebenso starken Alphafähe angeführt. Er konnte es in dem Geruch der Duftmarken riechen, konnte in ihrem Geruch lesen, wie die Heiler in den Sternen. Sein Blick fiel über die Grenze hinweg in das Revier dieses Rudels. Er war ein freier Wolf, er könnte die Grenze überschreiten und in ihrem Rudel um Initiation bitten. Doch war dies nicht sein Weg, das spürte er. Sein Blick glitt zum Himmel empor und er blinzelte gegen das Licht der Sonne, die ihre Kraft allmähllich verlor. Bald schon würde sie sich hinter schweren Wolken verbergen und die Blattleere würde Einzug erhalten. Es hatte eine warme, lange Blattgrüne gegeben und wie seine einstige Heilerin ihm stets vorhergesagt hatte, würde auf eine lange Blattgrüne eine ebenso lange Blattleere folgen. Das Rudel, dem das Revier gehörte, welches er gerade mit kraftvollen und doch anmutigen Bewegungen durchmaß, würde ihn brauchen. Er konnte es in seinem Innern spüren, es zog ihn hierher, als würde jemand nach ihm rufen. War dies sein Schicksal? Würde er hier wiedergutmachen können, wo er einst versagt hatte?

Castiel, wie bist du hier her gekommen? schoss es dem graubraunen Rüden durch den Kopf, doch die Frage blieb unbeantwortet. Höchstwarscheinlich hatte er aus einer Laune heraus einfach das Lager verlassen, was sollte er schon da, er konnte sowieso niemandem behilflich sein oder sonst etwas tun, die Möglichkeit, für ein paar Momente einfach zu verschwinden, hatte sich als beste Lösung herausgestellt - zumindest empfand Castiel das so. Doch wieso gerade in Richtung Nordrudel war ihm noch immer ein Rätsel. Die Ohren leicht angelegt und die Schultern gestrafft verharrte er, lautlos, fast wie ein Schatten, auch wenn ihn nichts bedrohte, im Schatten der Bäume und Sträucher. Die Blätter unter seinen Pfoten knirschten nur, wenn er sein Gewicht verlagerte, jedoch stand er vollkommen regungslos da, den Blick nach vorn gerichtet. Seine gelblichen Augen waren trüb, reflektierten das Licht kaum, wirkten jedoch lebendig wie selten. Bald würde er zurückkehren, zumindest wenn es möglich war, vielleicht würde aber auch jemand nach ihm suchen, was dem Rüden jedoch eher unwarscheinlich schien. Wer sollte schon nach ihm suchen? Ein bekannter Geruch lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich und bewegte den Kopf leicht, stellte die Ohren auf und rümpfte die Nase, den Mund leicht geöffnet.

Azraels Haupt senkte sich und sein kühler Blick glitt suchend über Sträucher und Gräser hinweg. Ihm war, als habe er etwas gehört. Vielleicht war es nur ein Trugbild seiner Gedanken, die in seinem Kopf wirbelten wie die bunten Blätter, die zu Blattfall mit dem Wind spielten. Doch war es nicht ihr Rascheln, dass ihn aus seiner Tagträumerei riss und auch nicht ihr Geruch, der ihm scharf in die Nase wehte. Es war ein Wolf, ein fremder Rüde. Seine Lefzen kräuselten sich abermals zu einem wölfischen Lächeln, als er den Duft des Fremden in sich aufnahm und in ihm den Geruch des Rudels wiedererkannte. Dieser Rüde würde also seine erste Berührung mit dem neuen Rudel bedeuten und unwillkürlich wandte er sich von der Grenze ab in seine Richtung. Seine Gedanken begannen sich zu ordnen und er wurde ruhig. Eine berechnende Ruhe. Er würde sie brauchen, wenn er sich als Fremder diesem Rüden näherte. Er war ein Krieger, da war er sich sicher, und doch strahlte dieser Rüde nicht diese Kraft und, wie es bei vielen Wölfen die Norm zu sein schien, Arroganz des Kriegers aus. Statt dessen meinte er etwas wie Unbeständigkeit zu wittern. Dieser Rüde interessierte ihn von besonderem Maße und, wie er zu seinem Erstaunen feststellte, freute er sich jemanden wie ihn kennen lernen zu dürfen.

Es war nicht richtig, das Lager alleine zu verlassen. Was wäre, wenn er wieder einen Rückfall erleiden würde? Kein vollwertiger Krieger. Kein Schüler. Kein edler Wolf... Was bist du... Die Gedanken wiederholten sich immer und immer wieder, während Castiel zum Ursprung des Geruchs hinstarrte. Freund, Feind? Langsam hob er den Kopf, kniff bei einer Bewegung minimal die Augen zusammen und straffte die Schultern, die Ohren aufmerksam aufgerichtet und das Schulterfell gesträubt. Er konnte den Wolf intensiver riechen, schloss daraus, dass der Fremde sich näherte, dann fiel der Blick seiner gelben Augen auch schon auf den fremden Rüden und er bleckte die Zähne. Kein Bekannter. Noch lief Castiel nicht auf Gefahr, der gräuliche Rüde könnte irritierende Anmerkungen streuen. Seine Schwäche, eine davon zumindest. Mit einem Kopfschütteln wurde er die Gedanken los und starrte dem fremden direkt in die kalten Augen. Ein Knurren entfuhr seiner Kehle, drohend, jedoch keinesfalls angriffslustig. Er kannte den Geruch der anderen Rudel und an dem Pelz des Rüden haftete keiner davon. Fremd, neuartig, irgendwie irritierend. Castiel näherte sich ein paar Schritte, bevor er stehen blieb und den Kopf hob, sich seiner Selbstsicherheit nicht bewusst. "Was willst du?" knurrte er gut verständlich, immernoch ohne Angriffslust in der Stimme.

Azrael blieb in angemessenem Abstand zu dem Rüden stehen, um seinen Respekt auszudrücken. Seine Augen betrachteten ihn wachsam, zeigten jedoch keine Gefühlsregung. Eine Schwäche von ihm, die viele dazu veranlasste vorschnell über ihn zu urteilen. Ihm würde dieser Fehler nicht unterlaufen und doch kam er nicht umhin einen ersten Eindruck von dem Anderen zu gewinnen. Dieser Rüde war großgewachsen und gut gebaut, doch war erreichte er bei weitem nicht jenes Stockmaß, welches ihm beschieden war. Man würde ihn wohl als durchschnittlich bezeichnen und auch seine Fellfärbung erwies sich als eher schlicht und unauffällig. Es war matt zu nennen und zeigte die Farben des Waldes. Brauntöne verliefen ineinander und woben das Muster von Mutter Erde. Doch gerade das machte ihn in Azraels Augen zu etwas besonderem, zu etwas wertvollem. Ein Krieger, den das Rudel brauchte. Durch seine unauffällige Färbung, durch seine leise und vorsichtige Haltung, war er unsichtbar in dem Dickicht des Waldes. Seine Augen zeigten eine verborgene Intelligenz, die nur darauf wartete ans Tageslicht zu kommen. Ein Schleicher, ein Stratege, ein Krieger. Azrael senkte sein Haupt zur Begrüßung und erwiederte die fordernden Worte des Fremden mit einem Lächeln. Sei mir gegrüßt. Mein Name ist Azrael und ich bin gekommen, um Schutz in eurem Rudel zu suchen." Er war kein Wolf, der Schutz brauchte, doch fand er, es sei besser dies zu behaupten, als diesem jungen Krieger zu offenbaren, dass er das genaue Gegenteil im Sinn hatte, nämlich dieses Rudel unter seinen schutz zu stellen.

Castiel löste den Blick von den kaltblauen Augen des Rüden und er began, sein gesamtes Erscheinungsbild zu erfassen. Die Fellfärbung des Fremden ließ darauf schließen, dass dieser nicht in den Wälder geboren war, seine Vorfahren konnten keine gewöhnlichen, heimischen Wölfe sein, die in Laub oder Nadelwäldern lebten. Zwar war das Fell des Fremden nicht reinschwarz, doch zierten strahlend weiße Muster sein Haupt und leuchteten auffällig und auch die eisblauen Augen des Wolfes glänzten fast andersartig. Auf die respektvolle Geste des Neuankömmlings zuckte Castiel mit einem Ohr, legte das Fell leicht an und hob den Kopf etwas. Er wollte sich also dem Rudel anschließen, wenn sein Anliegen kein Täuschungsversuch war. Nun, Castiel konnte nicht entscheiden, was mit dem Rüden passieren würde, jedoch wuchs jetzt schon Misstrauen in ihm auf. "Schutz?" wiederholte er und zeigte kurz die Zähne, um deutlich zu machen, dass er durchaus in der Lage war, anzugreifen, auch wenn der Fremde um einiges größer und kräftiger war als er selbst. Was, wenn das ganze ein Täuschungsversuch war. Der Fremde könnte ein Spion sein, doch wer würde schon Spione in die Rudel schicken, wenn nicht ein anderes Rudel oder die Streunerbande? Aus einem anderen Rudel konnte Azrael offensichtlich nicht stammen, denn der Rüde war im Kriegeralter und kein Rudel konnte einen Welpen solch lange Zeit im geheimen vor den anderen Rudeln aufziehen und trainieren. Auch die Streunerbande bestand überwiegend aus Verbannten, die im Wald bekannt waren, weshalb wenigstens die Anführer eines jeden Rudels einen Spion aufdecken könnten, auch einen Welpen konnte man in Anbedracht der Eltern zuordnen und keine der heimischen Wölfe könnte einen solchen Welpen hervorbringen. Schlussfolgernd konnte der Fremde nicht aus diesem Wald stammen.
Nach einem Herzschlag nickte Castiel knapp. Er hatte nicht die Macht, über die Aufnahme dieses Rüden zu entscheiden und er selbst war überzeugt, dass er nicht urteilen konnte, also würde es die beste Entscheidung sein, ihn zum Alpha zu bringen. "Gut, Fremder, darüber werde ich nicht urteilen." Er wählte seine Worte bedacht, um nichts unnötig preiszugeben. "Folg mir." Mit den Ohren deutete er die Richtung an.

Azrael erkannte die Wiederstreitenden Gefühle, die in dem Anderem tobten wie ein wütender Bienenschwarm, der einem Honigdieb folgte. War er das? Ein Honigdieb? Glaubte dieser Rüde er wolle sich in das Rudel einschleichen, um ihm zu schaden? Schutz. Ein Zuhause.Eine...Familie. Seine Stimme war leiser geworden, als er die letzten Worte aussprach. Er mochte es nicht, seine Gefühle preiszugeben und doch hielt er es für angebracht, würde dieser Wolf doch vielleicht bald sein Bruder sein. Wie ist dein Name? fragte er sanft, während er sich mit federnden Schritten neben dem Rüden herbewegte.

Aufmerksam hörte Castiel dem dunklen Rüden zu, merkte sich die Schwingungen seiner Stimme und kniff minimal die gelblichen Augen zusammen, nickte jedoch und nahm eine entspanntere Haltung an. Sein eigener Gedankengang hatte ihn überzeugt, dass der Rüde nicht log, auch wenn Castiel nicht vorhatte, die Krieger seines Rudels oder gar den Alpha zu überzeugen, immerhin nahm er selbst auch an, dass seine Gedankengänge im Grundgedanken falsch und somit nicht stichhaltig waren. Schlicht und einfach unnütz und überflüssig. "Castiel." nannte er seinen Namen und glättete das braungraue Fell auf seinen Schultern vollkommen. Nun hatte er wieder sein normales Erscheinungsbild angenommen, wirkte erschöpft und nachdenklich, fast deprimiert, was er ja auch war, jedoch würde er niemanden damit belasten und wollte es auch nicht. Es gab schlimmeres, als seine 'Komplexe', das Rudel akzeptierte ihn und er sollte dankbar sein. "Du stammst von weit her." meinte Castiel noch und zuckte fragend mit dem Ohr, seine Stimme hatte wieder einen neutralen Tonfall angenommen.

Azrael hatte die Wandlung des Rüdens mit Interesse verfolgt und war erfreut. Offenbar schien er einfacher ans Ziel zu gelangen, wenn er zuließ, dass man seine Gefühle und Gedanken erkannte, wenn er auch nicht vorhatte diese zu vertiefen.
Als der Rüde seinen Namen nannte, lächelte er still in sich hinein. Der Name passte zu ihm, zweifelte er doch nicht an den edlen Charakter dieses Rüden. Bei seiner Frage erlosch sein Lächeln jedoch und statt dessen wurde ein Feuer des Zorns in ihm entfacht. Abermals durchschnitt das Gefühl von Hilflosigkeit und Versagens seinen Geist und er unterdrückte es mit der kalten Kraft jener Wesen, die alles verloren hatten und sich dennoch nicht brechen lassen wollen. Das ist richtig. Ich bin viele Monde hindurch gereist und habe viele Orte gesehen und so manches Rudel kennen gelernt, doch mein Herz riet mich weiter zu reisen. Und nun bin ich hier. Wieviel durfte er diesem Rüden erzählen? Sein Blick suchte das Gesicht des Wolfes und er blinzelte, denn er fand unsägliche Traurigkeit in den Augen des Wolfes. Gern hätte er gefragt, weshalb er so verdrossen dreinschaute, doch war es nicht an ihm, der seine eigenen Gefühle nicht zu offenbaren wagte, einen anderen um eben dies zu bitten.

Mit fast lautlosen Schritten lief Castiel entspannter als zuvor neben Azrael her, den Blick jedoch hauptsächlich auf den Boden zu seinen Pfoten gerichtet. "Und du denkst, dass dieses Rudel dir geben kann, was du seid etlichen Sonnenaufgängen suchst?" fragte Castiel weiter, klang jedoch nicht neugierig, sondern eher leer und weiterhin neutral. Ihn interessierte die Geschichte des Fremden zwar, jedoch wusste er, dass er diesem nicht entgegen kommen konnte. Die Augen des fremden Rüden hatten so viel erblickt, sein Gedächnis sicher einiges verdrängt, jedoch vieles in Träumen oder Gedanken verarbeitet, Castiel jedoch hatte nichts dergleichen. Keine Errinerung, keine Geschichten.
Von Neid konnte er nicht reden, Neid war nicht das richtige Wort, denn ein Grundstein von Neid war immerhin Hass oder eine verminderte Form davon, was Castiel jedoch nicht empfand. Vielleicht Mitgefühl, es musste ermüdent sein alleine zu reisen, ohne die Kraft eines Rudels und das Wort eines Alphas.

Azrael betrachtete den Rüden neben sich, der nun mit gesenktem Blick einherschritt und mit gesenkten Schultern. Er wirkte so noch bedrückter und gerne hätte er ihm Trost gespendet. Trost wofür? Was war es, dass diesem noch jungen Wolf so zusetzte? War es das Rudel? Lebte er schlecht in diesem Rudel? Ich werde es nicht herausfinden, wenn ich meine Gefühle ignoriere und meinen Verstand handeln lasse. Seine Stimme war abermals sanft und voller Gefühl, ein Wiederspruch zu seinen kalten Augen, die wie weißer Diamant glänzten und ebenso hart jeden abwiesen. Aber auch ein Wiederspruch zu dem jungen Wolf neben sich, dessen Stimme so ausdruckslos war wie seine Augen. Ich glaube nicht an Zufälle. Jede Begegnung ist entweder eine Strafe, ein Test oder eine Belohnung des Schicksals. Dir bleibt nichts weiter übrig als herauszufinden, was es ist und das Beste aus jedem zu machen. Er trat näher an den jungen Rüden heran und stupste ihn sanft mit der Schnauze in die Seite. Was auch immer du tust, tu es mit dem Herzen, denn es sieht mehr, als deine Augen jemals erblicken können und es fühlt mehr, als dein Verstand jemals in der Lage sein wird zu erfassen.

Castiel zuckte bei den Worten des Rüden mit dem Ohr, hob den Blick jedoch nicht. Dieser Rüde war wahrhaftig weit gereist, er schien viel erfahrener und reifer als die Wölfe hier, trotzdem schien Azrael rastlos und suchte anscheinend nach einem festen heim, hatte also vor für immer zu bleiben oder zumindest für sehr viele Monde beim Rudel zu verweilen. Doch wieso gerade das Ostrudel?
Die Frage würde wohl unbeantwortet bleiben. "Ich glaube einfach dass es Wölfe gibt, die dazu bestimmt sind, etwas zu erreichen und welche, die es einfach nicht verdient haben." meinte er. Als der dunkle Rüde ihn aufmunternd anstupste schnellte der Blick von Castiels gelblichen Augen zu den kalten Augen des anderen. "Was, wenn das Herz eines Wolfes gebrochen und der Verstand unbrauchbar ist?" meinte er nur, schüttelte leicht den Kopf und wand den Blick wieder ab. Er wurde aus dem fremden nicht schlau, der kaltblaue Blick und die warmen Worte bildeten einen starken Kontrast, noch dazu schien der Wolf Gesellschaft zu suchen, wobei er nicht einsam wirkte. Vielleicht fühlte man sich unter vielen einsamer als alleine.

Azrael betrachtete den Rüden neben sich eingehend, dann wandte er den Blick wieder nach vorn. Es stimmte ihn nachdenklich, dass dieser junge Wolf derart untröstlich zu sein schien. Abermals fragte er sich, was es war, dass diesem Jungwolf so zusetzte und abermals wagte er es nicht diese Frage laut zu stellen. Woher sollte er auch das Recht nehmen nach den tieferen Hintergründen eines Fremden zu fragen? Aus welchem Grund sollte es ausgerechnet ihm, der ohne Heimat und Rudel war und so fremdartig schien, gestattet sein solcherlei Fragen zu stellen?
Statt dessen versuchte er die Frage des Anderen aufzunehmen und in angemessener Weise zu beantworten. Er versuchte zu verstehen, was in diesem Rüden vorging, weshalb er derartige Fragen stellte. Es war ohne Zweifel, dass er diese Worte auf sich selbst bezog. Doch wer hatte ihm das Herz gebrochen und weshalb zweifelte er an seinem Verstand? Die Worte Castiels stimmten ihn nachdenklich und gleichermaßen neugierig auf das Rudel, in dem er lebte. Dort musste die Antwort auf sein Verhalten liegen, da war er sich ganz sicher. Es scheint dir, als hättest du alles verloren, doch was du loslassen musstest, wird dir auf neue Art geschenkt. Schmerz wird bleiben, doch er wird sich wandeln und auch du wirst dich wandeln. Du bist stark, auch wenn du es gerade nicht spürst. Du bist klug, auch wenn du es gerade nicht weißt. Und wenn du glaubst, dein Herz sei gebrochen und dein Verstand unbrauchbar, dann werden Freunde auftauchen, die die Scherben deines Herzens wieder zusammenfügen und dir zeigen, was es heißt seinen Verstand zu gebrauchen. So finster die Welt dir auch erscheinen mag, so gibt es immer ein Licht auf deinem Weg. Er schaute zum Himmel auf, doch fand sein suchender Blick nicht jene silbernglänzende Scheibe, aus der er so oft Kraft geschöpft hatte. Und doch sandte er einen stummen Hilferuf zu seiner Göttin, der Mondmutter Lunaris, aus. Zweifelte er bereits jetzt an der Richtigkeit seines Unterfangens? Eines einzelnen Wolfes wegen? Er dachte über seine eigenen Worte nach und als er sah, wie ein einzelnes Blatt sich von einem kahlen Ast löste und hinab segelte, um schlussendlich in einem Haufen von Blättern zu landen, umspielte ein Lächeln seine Lefzen. Es war richtig, dass er hierhergekommen war, denn wenn auch das Rudel ihn nicht aufnahm, so wusste er, es würde seine Hilfe benötigen und mit ihm seine Wölfe.

Castiel zuckte nur abweisend mit dem Ohr. Die Worte Azraels waren voller Zuversicht und Vertrauen, doch Castiel ließ sich nicht umstimmend. Vorerst. Er würde sein Schicksal eines Tages finden und akzeptieren, auch wenn seine Zukunft dunkel sein würde. Es gab immer einen Grund, für alles Erklärungen, auch wenn der Grund nicht nach vollziehbar und die Erklärung schwachsinnig war. Wie sollte man den Gedächnisverlust schon erklären? Wusste er zu viel? Gab es da etwas, was er nie hätte wissen dürfen? Die Gedanken wirbelten nur so durch den Kopf des Rüden und er beendete es mit einem Kopfschütteln. "Ich tu mein bestes um damit umzugehen." meinte er schließlich einfach, ohne dem fremden Wolf näheres zu erklären. Mit dem Kopf nickte er nach vorn. "Wir sollten uns etwas beeilen, ich glaube man sieht es nicht allzu gerne, wenn ich alleine handele und einen fremden Wolf nicht sofort ins Lager begleite." Er beschleunigte sein Tempo, wich Ästen geschickt aus und vermeidete es, auf trockene Blätter oder Stöcke zu treten, weshalb sein Lauf fast lautlos war.

---> Lager

Azrael verstand, dass der Andere nicht weiter auf dieses Thema eingehen wollte und so schwieg er, während er seinen Lauf beschleunigte und wie im Spiel Hindernissen auswich. Doch fühlte sich der dunkle Rüde ganz und gar nicht wie im Spiel. Er war noch jung und doch hatte das Schicksal ihn über seine Jahre hinaus altern lassen. Ungerecht und grausam war die Welt zu jenen, die nichts weiter suchten als Ruhe und Frieden. Er sprach voller Zuversicht und mit einer Zunge, die so federleicht war, wie der unbeschwerte Flug eines Vogels. Doch so fühlte er sich nicht. In ihm herrschte Dunkelheit und eine innere Leere, die er nicht zu füllen vermochte. Er hob den Kopf und rief sich selbst zur Ordnung, als er die Gerüche der verschiedenen Wölfe des Rudels warnahm. Seine Initiation begann.
-->Lager

Als SCHATTENFLUSS hier ankam,blieb sie keuchend stehen. Denn ganzen weg durchzurennen war ein großes stück arbeit gewesen. Als sie am Farn vorbeistrich,bekam sie einen Fremden geruch in die Nase. Wolf dachte sie und bleckte knurrend die Zähne. Anscheinend vom NordRudel. Sofort ging sie in kampfstellung und sog die Luft ein.

Luna hüpft herbei und schnupperte an jedem Ast. Sie achtete nicht auf die Umgebung und bemerkte erst das sie auf OstRudel Territorium war als es schon zu spät war. Sie stand nun in geduckter Haltung etwa 10 Schritte von der Grenze entfernt und schob sich langsam dicht am Boden gekauert zurück. Sie hoffte dass sie niemand bemerkt hatte. Sie schnüffelte und roch es OstRudel schitt ich hoffe der Wolf hat mich noch nicht bemerkt. Ihre Atmung verschnellte so dass man ihren Angstgeruch gut riechen konnte.

SCHATTENFLUSS sog den geruch ein,und hörte sogar die Schnelle Atmung der Wölfin. Ihre Krallen glitten über den Boden,und blitzschnell,sprang sie aus der sichherheit des Dicklichts,und rammte ihre Zähne in das Nackenfell der anderen. Sie genoss das Blut,das ihr über die Lippen ran,und drückte fester zu. Voller Blutgierde drückte sie die Krallen in den Rücken der anderen.

Luna schrie auf als die Wölfin aus dem Dickicht sprang. Als sie ihr in ihr Nackenfell biss heuelte sie so laut, dass es eigentlich der ganze Wald hören musste, aber warum half ihr niemand. Warum musste sie mit diesem Biest allein fertig werden. Ihre dünnes Fell gab viel zu schnell nach als dass es irgentein Schutz sein konnte. Warum war sie nur auf die andere Seite der Grenze gegangen? Leise winselte sie Bitte bitte tu mir nicht ich wollte das doch garnicht. Ihre dünnen Beinchen gaben unter dem Gewicht der Wölfin nach und sie lag platt unter der Wölfin. Sie wagte einen Blick nach oben und konnte im Augenwinkel, die Betafähe des OstRudels ausmachen. Warum tat sie dass. Sie müsste doch eigentlich vernünftig sein und keine Schüler verletzten. Ihre Augen weitete sich noch mehr vor Angst. Der Schmerz lämte ihren Körper und sie vermochte nicht sich zu rühren. Sie versuchte sich unter der Betafähe hinaus zu wetzen doch es gelang nicht.

Schattenfluss trat einen schrittt zurück. Die am Boden liegende gestalt wimmerte,und ihr Körper schriem,damit aufzuhören. Ihre seele dennoch blieb eiskalt. Nun stand sie da,hin und her gerissen zwischen den welt. sie wusste,was auch immer sie tat,es würde ihr schiksal besiegeln. Nun riss sie sich zusammen,stieß ein jaulen aus,und schlug die Zähne in die Kehle des Jungetieres. Blut sprudelte heraus,und triefte in ihr maul. Die langen,scharfen Zähne von ihr zerfetzten die Kehle,und wenigstens ging ihr Tod schnell.

Luna versuchte noch einmal aufzustehen als die Wölfin von ihr herunter ging. Doch als sie es halb geschafft hatte stieß die Wölfin vor und zerriss ihre Kehle. Das Jungtier fiel zu Boden und blieb liegen. Ihr Herz hörte auf zu schlagen und ihre Augen fielen zu. Für immer. Sie spürte eine Leichtigkeit um sich herum. Jetzt gehe ich in den Himmel dachte Luna und ließ sich treiben.

SCHATTENFLUSS's Seele gefror und sie blickte auf das Blut,das aus unzähligen wunden ran. Angst packte sie,und so nahm sie die Schülerin am Nackenfell,und trug sie zu einem Bach,der immer weiter in das gebiet des Nord-Rudels floss dort legte sie die kleine wölfion hinein,und wusch das blut ab,und den geruch von SChattenfluss. dann zog sie die kleine wölfin heraus,und legte sie auf  das teritorium des NordRudels.
Nun schaute sie sich um,und rannte in den wald hinein.
(Luna kann gefunden werden)

(du musst den Namen nicht immer groß schreiben und wenn du den Ort wechselst dann ---> Lager des Ostrudels (zb.) immer mit Pfeil wohen bzw. woher du gerade gekommen bist)

Joaber ich weiß noch nicht,wo ich mit Nightmare treffe^^ Unnd wegen dem grroßen Namen: Ich machs nichtmehr